Chronik 1996: CCC - Geschichte und drumherum im Jahre -4
Der Rückblick auf die herausragenden Ereignisse des vergangenen Jahres wurde von Andy Müller-Maguhn und Ron Hendrik Fulda am Abend des ersten Congresstages in der Aula gegeben. In gelöster, abendlicher Stimmung bei Publikum und Referenten plauderten sie über größere und kleinere Geschehnisse des vergangenen Jahres.
Die erste größere Aufregung wurde im Februar durch einen Mann namens Sönke Ungerbühler ausgelöst, der
durch das Land zog, sich als Mitglied des CCC ausgab und den verdutzen Führungskräften der verschiedensten
Firmen interne Informationen über ihr eigenes Unternehmen anbot. Unter anderem behauptete er, bestimmte
Zeitschriften bzw. Magazinsendungen seien bereits auf der Spur dieser Informationen.
Die "Mithilfe" bei der Lösung des Problems ließ er sich dann durch eine "Kostenentschädigung" vergüten. Oft
wechselten einige tausend Mark von einen Seite und ein Satz leerer Disketten von der anderen den Besitzer.
Die Weigerung der beteiligten Firmen Ungerbühler anzuzeigen oder auch nur dessen Existenz zuzugeben
erschwerte die Suche nach dem vorgeblichen CCC Mitglieds erheblich. Erst die Anzeige einer
Sportartikelfirma, die sich offenbar wirklich keiner Schuld bewußt war, bereitete dem Treiben ein Ende. Nach
seiner Festnahme berichtete Ungerbühler, das ihm das Schweigegeld von den verunsicherten Führungskräften
teilweise geradezu aufgedrängt worden sei.
Im Juni drang eine Geschichte an die Öffentlichkeit, die als "GSM-Hack" bekannt wurde. Die "Wirtschaftswoche" berichtete in zwei Ausgaben über einen Fall in dem die PIN einer D1 Chipkate durch einen simplen Anruf auf das gesperrte Handy erhackt worden sei. Beide Referenten fühlten sich in den entsprechenden Artikeln falsch zitiert. Der Urheber dieses Artikels, ein Mann mit dem beziehungsreichen Namen Kimble, läßt den öffentlichen Beweis seiner Behauptungen den Hack betreffend bis heute offen.
Im Zusammenhang mit dem Bericht über Firmenrechner der Pulsar Games GmbH, der im Dezember völlig
ungeschützt im Intenet lag und dabei von der firmeninternen Buchhaltung bis hin zu Kundendaten incl. der
Nummer ihrer Kreditkarte seinen gesammten Inhalt preisgab, machte Wau Holland eine grundsätzliche
Intervention. Er wies darauf hin, das eben diese Firma vorher in Internet durch massive Spams aufgefallen war
und auf Chancelmessages mit der Androhung von Anzeigen reagiert hatte.
Die Geschäftsleitung der Firma Pulsar konnte seine heimliche Freude wohl nicht teilen. Auf Nachfrage beharrte
sie auf der Ansicht, daß die Daten völlig sicher seien, weil niemand wissen könne, wo sie sich befinden.
Material: http://www.ccc.de/CRD/CRD.html